# 58: Grünzeug

Tunnelblick 58Bundesweit warnen die Medien vor künftig immer längeren Hitzeperioden. Zumindest sie scheinen gemerkt zu haben, dass Dauerhitze die Gesundheit von Menschen gefährdet. Andere Städte steuern den Folgen des Klimawandels schon lange mit Anpassungsmaßnahmen entgegen.

Doch in Stuttgart? Fehlanzeige. Hier wird wie zu OB Schusters Zeiten unverdrossen weiter geboomt, gebaut, versiegelt, trocken gelegt und gerodet. Wenn es ums Bauen geht, zählen Bäume nichts. Selbst die klimatisch besonders wertvollen alten Baumbestände werden rigoros abgeholzt. Grün war gestern – so scheint es.

Ein Tunnelblick über den Wert von Bäumen in der Stadt und wie mit ihnen umgegangen wird – nicht nur in Stuttgart.
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#57 – Im Rausch der R€ndite

Tunnelblick 56
Wie Shoppingmalls die Städte zerstören
Die wohnortnahe Verfügbarkeit von Konsumgütern zeichnet städtisches Leben aus. Märkte, Händler, Einzelhandelsgeschäfte und schließlich auch Kaufhäuser füllten diese Funktion in den Städten Europas lange aus. Orte zur Begegnung, Kommunikation und öffentlichen Diskussion waren Bestandteile dieser Kultur. Später verlockten große Shoppingcenter zum Einkauf per Pkw auf der grünen Wiese. Heute versprechen Investoren eine Wiederbelebung der entleerten Innenstädte durch immer neue, riesige Malls – mitten in der Stadt. Tatsächlich versetzen diese aber den Innenstädten vollends den Todesstoß. In Stuttgart lassen sich diese katastrophale Entwicklung und ihre Folgen anschaulich beobachten. Und auch dabei spielt Stuttgart 21 eine Rolle …
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Tyrannei der Geschwindigkeit

Tyrannei der GeschwindigkeitJetzt lieferbar: Tyrannei der Geschwindigkeit
Anfang der 1990er-Jahre plante die französische Eisenbahngesellschaft SNCF eine Erweiterung ihres Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes bis zum Mittelmeer, um die Reisezeit von Paris nach Marseille auf drei Stunden zu verkürzen. Gegen die neue Bahnstrecke formierte sich eine Protestbewegung von Bauern, Winzern und Anwohnern. Sie blockierten Gleise und besetzten einen Eisenbahnviadukt, um die Verkehrsplaner von ihrem Projekt abzubringen. Doch der Protest flaute ab und die Bahnlinie wurde gebaut. Die damalige Gegenbewegung ist heute vergessen. Allerdings ist in diesem Zusammenhang im Dunstkreis der Zeitschrift Encyclopédie des Nuisances eine Schrift entstanden, die sich gegen die »Tyrannei der Geschwindigkeit« wendet. Schonungslos und hellsichtig analysieren die Autoren darin den modernen Beschleunigungswahn, der heute alle Lebensbereiche erfasst hat. Weiterlesen

#56: Ein fauler Kompromiss

Tunnelblick 56»Faule Kompromisse neigen dazu, weiterzufaulen«, so der Chemiker Prof. Quadbeck-Seeger. Trefflicher lässt sich das von den Stuttgart-21-Projektpartnern neuerdings als Ei des Kolumbus ausgegebene »Dritte Gleis« auf den Fildern wohl kaum charakterisieren – allen Jubelarien der Projektbefürworter und ihrer medialen Lautsprecher zum Trotz. Denn auch dieser sogenannte Kompromiss löst die bekannten Probleme der Stuttgart-21-Planung auf den Fildern nicht. Wer sind die Gewinner und Verlierer dieses Deals zwischen Landesregierung und Bahn? Wird der Bevölkerung nach »Antragstrasse« und »Filderbahnhof plus« hier ein weiteres faules Ei ins Nest gelegt?
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#55: In der Verspätungsfalle

Tunnelblick 55Max P. regt sich auf. Er wohnt in Altdorf und pendelt täglich nach Ludwigsburg: »Ich bin auf die Öffentlichen angewiesen! Morgens fahre ich mit der Schönbuchbahn zum Bahnhof Böblingen. Dort nehme ich die S 1 bis zur Haltestelle Schwabstraße, von dort geht es mit der S 5 nach Ludwigsburg – und abends zurück.« Bis vor einigen Jahren habe das reibungslos funktioniert. »In letzter Zeit so gut wie gar nicht mehr!« Der Anschluss zur Schönbuchbahn klappe fast nie, das Umsteigen in die S 5 nur noch selten. Weil er zu spät zur Arbeit kommt, habe er sogar schon Probleme mit seinem Chef. »Da werden Milliarden in Großprojekte investiert und der öffentliche Nahverkehr wird immer schlechter – so kann das doch nicht weitergehen!«
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Tunnelblick Impuls 26.2.2015

Tunnelblick Impuls Tyrannei der GeschwindigkeitTyrannei der Geschwindigkeit
Vor nun fast 25 Jahren erschien in Frankreich eine Flugschrift, die sich gegen die »Tyrannei der Geschwindigkeit« richtet. Schonungslos und hellsichtig analysieren die Autoren darin den modernen Beschleunigungswahn, der heute alle Lebensbereiche erfasst hat. Ihre Botschaft: Es reicht nicht, gegen einzelne Großprojekte oder andere Auswüchse dieses Prinzips zu protestieren. Zurückzuweisen ist ein technischer Fortschritt, der verspricht, die Menschen zu befreien, sie aber immer tiefer in neue Abhängigkeiten verstrickt. Hier einige Auszüge aus dem Text, der soeben als Buch erschienen ist.

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#54: Mythos Hochgeschwindigkeit

Tunnelblick 54Schneller zum Arbeitsplatz, an den Urlaubsort oder nach Hause – welcher Pendler oder Bahnreisende möchte das nicht? Deshalb bräuchten wir Hochgeschwindigkeitszüge, rufen Bahn, Verkehrspolitiker und Baukonzerne seit Jahrzehnten fast unisono und fordern immer neue Strecken und Investitionen. Bis heute, 24 Jahre nachdem der erste ICE in Betrieb ging, wurden viele Milliarden in die Hochgeschwindigkeit auf Schienen gesteckt. Und weitere sollen folgen, etwa für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Doch die Menschen kommen trotz schneller Züge nicht früher ans Ziel, dafür sind die Fahrpreise gewaltig gestiegen. Schuld daran ist auch das Heilmittel, das diese Misere angeblich kurieren soll: die schnellen Züge. Denn sie machen das Bahnfahren letztlich langsam, teuer und unattraktiv.
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Sammelband 2014

Sammelband 2014Inhaltsverzeichnis:

* Statt eines Vorworts
* Kleine Medienschau

Tunnelblick-Ausgaben

43. Versammlungsfreiheit!
44. Worüber regen Sie sich auf?
45. Verzockte Heimat
46. Ist Widerstand zwecklos?
47. Herren und Knechte
48. Die Pyramidenbauer
49. Urlaub mal anders
50. Chaos mit Ansage
51. Mit aller Gewalt
52. Augen zu und durch?
53. Die vierte Zerstörung Stuttgarts

Tunnelblick Impuls-Ausgaben

* Der Fall Pofalla und Stuttgart 21
* Auf dem falschen Gleis
* Wenn das Maß voll ist

Alle im Jahr 2014 erschienenen Ausgaben inklusive Tunnelblick Impuls in einem Band. Format DIN A4, 40 Seiten. Kann hier im PDF-Format heruntergeladen werden:
Sammelband 2014

#53: Die vierte Zerstörung Stuttgarts

Tunnelblick 53Nach Krieg, Wiederaufbau und schleichender Nivellierung steht Stuttgart 21 für die vierte Zerstörung der Stadt. Der Stadt feindlich Gesinnte, wilde Techniker, technische Wilde sind am Werk. Verheerender als jede vorausgegangene Epoche zerstört die jetzige das Gesicht der Stadt, der Landschaft. Die Bahn, die Stadt, die Verantwortlichen haben keinen geistigen, historischen und sozialen Entwurf der Stadt, kein Konzept. Ihr Zukunftsentwurf als »eine Antwort« auf unsere Probleme ist so blind wie ihre Vergangenheitskenntnis. Sie bauen so unhistorisch, wie sie denken. Aus Angst haben sie keine Ideen und, da keine Ideen, Angst. Ideen sind der Zeit abhandengekommen. Und dies alles geschieht ohne Gegenwehr der Stadtregierung, der für die Stadt und ihre Bürger/-innen Verantwortlichen. Sie lassen es einfach geschehen.
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