Schneller zum Arbeitsplatz, an den Urlaubsort oder nach Hause – welcher Pendler oder Bahnreisende möchte das nicht? Deshalb bräuchten wir Hochgeschwindigkeitszüge, rufen Bahn, Verkehrspolitiker und Baukonzerne seit Jahrzehnten fast unisono und fordern immer neue Strecken und Investitionen. Bis heute, 24 Jahre nachdem der erste ICE in Betrieb ging, wurden viele Milliarden in die Hochgeschwindigkeit auf Schienen gesteckt. Und weitere sollen folgen, etwa für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Doch die Menschen kommen trotz schneller Züge nicht früher ans Ziel, dafür sind die Fahrpreise gewaltig gestiegen. Schuld daran ist auch das Heilmittel, das diese Misere angeblich kurieren soll: die schnellen Züge. Denn sie machen das Bahnfahren letztlich langsam, teuer und unattraktiv.
Tunnelblick 54 (Webausgabe)
Tunnelblick 54 (Druckdatei)