Tyrannei der Geschwindigkeit

Tyrannei der GeschwindigkeitJetzt lieferbar: Tyrannei der Geschwindigkeit
Anfang der 1990er-Jahre plante die französische Eisenbahngesellschaft SNCF eine Erweiterung ihres Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes bis zum Mittelmeer, um die Reisezeit von Paris nach Marseille auf drei Stunden zu verkürzen. Gegen die neue Bahnstrecke formierte sich eine Protestbewegung von Bauern, Winzern und Anwohnern. Sie blockierten Gleise und besetzten einen Eisenbahnviadukt, um die Verkehrsplaner von ihrem Projekt abzubringen. Doch der Protest flaute ab und die Bahnlinie wurde gebaut. Die damalige Gegenbewegung ist heute vergessen. Allerdings ist in diesem Zusammenhang im Dunstkreis der Zeitschrift Encyclopédie des Nuisances eine Schrift entstanden, die sich gegen die »Tyrannei der Geschwindigkeit« wendet. Schonungslos und hellsichtig analysieren die Autoren darin den modernen Beschleunigungswahn, der heute alle Lebensbereiche erfasst hat.
Ihre Botschaft: Es reicht nicht gegen einzelne Großprojekte oder andere Auswüchse dieses Prinzips zu protestieren. Zurückzuweisen ist ein technischer Fortschritt, der verspricht, die Menschen zu befreien, sie aber immer tiefer in neue Abhängigkeiten verstrickt.
Das alles liest sich so bemerkenswert zeitlos, dass wir uns entschlossen haben, den Text in einer überarbeiteten deutschen Fassung erneut zu publizieren.

Encyclopédie des Nuisances:
Tyrannei der Geschwindigkeit
Stuttgart: Schmetterling Verlag, 2015
48 Seiten, kartoniert, 7 Euro
ISBN 978-3-89657-151-9

Erhältlich

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