#16: Gefahr im Tunnel


Stuttgart 21 – das ist nicht nur die Tieferlegung eines Bahnhofs. Ein ganzer Verkehrsknoten soll unter die Erde gelegt werden. Zwischen Stuttgart und Wendlingen plant die Bahn rund 63 Kilometer Tunnelröhren. Für die Neubaustrecke nach Ulm kommen nochmals 61 Kilometer hinzu. Zum Vergleich: In ganz Frankreich gibt es für den TGV nur 43,5 Kilometer Tunnel. Die Bahnnutzer von und nach Stuttgart werden Tageslicht nur noch selten zu Gesicht bekommen. Und sie werden in den Tunneln erheblichen Risiken ausgesetzt. Zumal die Bahn an der Sicherheit spart, um die Kosten zu drücken.

Tunnelblick Nr. 16 (Webversion)
Tunnelblick Nr. 16 (Druckversion)

#15: Das Filder-Bauernopfer


Der Filderdialog sollte am 25. Mai beginnen – und legte einen denkwürdigen Fehlstart hin. Nun wird über Einladungslisten und Einladungsfristen gestritten und die Absetzung des Moderators gefordert. Die Zusammensetzung der Dialoggruppe wird infrage gestellt, die chaotische Form des Dialogverfahrens und dessen dilettantische Umsetzung kritisiert. Und das Interesse der Bevölkerung an der Veranstaltung ist weiter denkbar gering. Offenbar wollen die Bürger diesen Dialog nicht, jedenfalls nicht in dieser Form. Nur: Warum wird er dann überhaupt fortgesetzt? Wozu soll dieser Dialog gut sein und wer verfolgt hier welches Interesse?
Tunnelblick Nr. 15 Webversion
Tunnelblick Nr. 15 Druckversion

#14: Vorhang auf für den Filderdialüg


Das Drehbuch ist geschrieben, die Hauptakteure positioniert, die Statisten geladen, das Ergebnis steht schon fest.
Nun hereinspaziert zur großen schwäbischen Tragikomödie. Versäumen Sie nicht das vorläufig letzte große PR-Event zu Stuttgart 21. Erleben Sie alternativlose Diskussionen mit Schuster, Bopp, Dietrich, Drexler, Bauer, Klenk und Hauk! Unverrückbare Ansichten, für die Ewigkeit in Gipskeuper und Beton gemeißelt.
Tunnelblick Nr. 14, 2. Aufl. (Webversion)
Tunnelblick Nr. 14, 2. Aufl. (Druckversion)
Weiterlesen

#12: Der Preis der Macht


Baden-Württemberg, du hast es besser: Fast jedes Bauprojekt, sei es auch noch so aberwitzig, hat hierzulande gute Chancen, realisiert zu werden.
Ein schönes Beispiel ist die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm, die unverzichtbare Schwester des absurden Stuttgarter Tiefbahnhofs, von der man lange Zeit gar nichts mehr gehört hat.
Tunnelblick Nr. 12 Webversion
Tunnelblick Nr. 12 Druckversion

Weiterlesen

#11: Polizeireform – ja bitte!

Die Kennzeichnungspflicht ist überfällig
Innenminister Reinhold Gall plant eine umfassende Polizeireform in Baden-Württemberg, für die es »keine Denkverbote« geben dürfe. Doch nicht nur über Organisationsveränderungen sollte die Politik dabei nachdenken. Dringender Handlungsbedarf besteht auch im Umgang mit den Bürger/-innen und bei der Wahrung der Bürgerrechte!
Tunnelblick Nr. 11 (Webversion)
Tunnelblick Nr. 11 (Druckversion)

Weiterlesen

#10: Mineralwasser

Schwimmen Sie gerne? Dann waren Sie bestimmt schon einmal in einem der Stuttgarter Mineralbäder – oder gehören gar zu den regelmäßigen Besuchern im Leuze, Mineralbad Cannstatt oder Bad Berg.
Damit könnte es bald vorbei sein. Denn die für Stuttgart 21 geplante Grundwasserabsenkung im Stuttgarter Talkessel bringt das natürliche Gleichgewicht zwischen Grund- und Mineralwasser aus der Balance. Es droht eine Kontaminierung des Mineralwassers durch stark schadstoffbelastetes Grundwasser. Weniger Druck gleich mehr Dreck, so lautet die einfache Formel.
Und das gilt nicht nur für das Mineralwasser. Die Geschichte von Stuttgart 21 zeigt: Je weniger Druck die Bürger auf ihre gewählten Vertreter ausüben, desto mehr »Dreck« lagert sich an den Kontaktflächen von Politik und Wirtschaft ab. Je mehr engagierte und informierte Bürger sich dagegen einmischen, desto schwerer haben es Filz, Korruption und Verschwendung auf Kosten der Allgemeinheit. Sorgen wir also für mehr Druck – beim Mineralwasser und in der Politik!
Tunnelblick Nr. 10 (Webversion, farbig)
Tunnelblick Nr. 10 (Druckversion, farbig)
Tunnelblick Nr. 10 (Druckversion, schwarz-weiß)

#9: Was tun?

Die Politik hat ihre Kommunikationsstrategie in Sachen Stuttgart 21 geändert – nicht freiwillig oder aus besserer Einsicht, sondern weil Tausende von Menschen aus Stuttgart und dem ganzen Land anhaltend protestieren. Dialog mit den Bürger/-innen lautet die neue Devise. Schlichtung, Stresstest und Volksabstimmung
hießen die Instrumente, mit denen der Konflikt nicht etwa gelöst, sondern »befriedet« werden sollte. Bürgerforen und Filderdialog setzen diesen Weg künftig fort.
Diese Strategie ging vordergründig auf: Jedes Mal fanden sich S-21-kritische Bürger/-innen hinterher in einem Tal der Verunsicherung, Ent-Mutigung und Ent-Täuschung wieder. Und doch gewann der Widerstand immer wieder an Kraft und Fahrt. Denn an den Mängeln des Projekts haben all diese Verfahren nichts
geändert.
Mit der Zerstörung des Südflügels und der Rodung des Mittleren Schlossgartens hat die Bahn nun weitere Fakten geschaffen. Einen Baufortschritt wird sie auf absehbare Zeit nicht vorweisen können. Dennoch wäre es ein Fehler, jetzt erst einmal abzuwarten. Denn hinter den Kulissen werden Verträge geschlossen und
Planungen vorangetrieben. Was also tun?
Tunnelblick Nr. 9 (Webversion)
Tunnelblick Nr. 9 (Druckversion)

#8: Was der Kopfbahnhof wirklich kann

Es stimmt: Der Stuttgarter Kopfbahnhof ist heruntergekommen und dringend modernisierungsbedürftig. Die Bahn hat seit 1995 nichts mehr in den Bahnknoten investiert. Wahr ist aber auch: Der Kopfbahnhof kann selbst im heutigen Zustand mehr, als Stuttgart 21 je wird leisten können. Und sein Ausbaupotenzial für den Zugverkehr der Zukunft ist enorm.
Ironie der Geschichte: Durch die Vorbereitungen zum Bau des Tiefbahnhofs hat die Bahn selbst die Voraussetzungen für die Modernisierung des Kopfbahnhofs geschaffen. Grund genug für Egon Hopfenzitz, den ehemaligen Vorsteher des Stuttgarter Hauptbahnhofs, das Unternehmen in seinem Gastbeitrag einmal ausgiebig zu loben.
Tunnelblick Nr. 8 (Webversion)
Tunnelblick Nr. 8 (Druckversion)

#7: Der Stresstest-Betrug

Was haben die Betreiber von Stuttgart 21 nicht alles versprochen: 80 Prozent mehr Züge im Nahverkehr, 50 Prozent mehr im Fernverkehr! So steht es in einer Werbebroschüre von 1997.
Tatsächlich wäre das Projekt niemals durchsetzbar gewesen ohne das Versprechen, dass der neue Tiefbahnhof mehr leisten kann als der bestehende Kopfbahnhof.
Den Beweis für diese Leistungsfähigkeit sollte die Simulation des neuen Bahnhofs, ein Stresstest, erbringen. Noch vor einer Überprüfung der Ergebnisse verkündete die Bahn, Stuttgart 21 habe diesen Test bestanden. Seither analysieren Ingenieure und Fachleute im Projekt wikireal.org die Details. Ihr Fazit: Beim Stresstest hat die Bahn an vielen Stellen ihre eigenen Richtlinien nicht eingehalten. In der Realität wäre Stuttgart 21 ein deutlicher Rückbau des Bahnknotens Stuttgart. Der Physiker Dr. Christoph Engelhardt, federführend bei der Überprüfung tätig, spricht von einem „technischwissenschaftlichen
Betrug von historischem Ausmaß“. Tunnelblick fasst die auf wikireal.org veröffentlichen Details zusammen.
Tunnelblick Nr. 7