»Andere Städte wären froh, wenn sie ein solches Geschenk bekämen «, behaupteten die Betreiber von Stuttgart 21 einst. Heute hört man nur noch jene jubeln, die dafür bezahlt werden. Der Rest der Republik schaut eher mitleidig auf die Schwabenmetropole und ist froh, hier nicht leben zu müssen.
Es hat sich aber auch die Meinung durchgesetzt, dass es nun kein Zurück mehr gebe. Zu viel Geld sei schon ausgegeben, zu viel gebaut. Deshalb müsse man das Ding zu Ende bringen nach dem Motto: Augen zu und durch! Wie verhängnisvoll diese Strategie ist, beweist das Beispiel des Schnellen Brüters in Kalkar – der bislang größten Investitionsruine in Deutschland. Doch Stuttgart 21 ist auf dem besten Weg, sich an die Spitze zu schieben. Höchste Zeit, jetzt endlich die Reißleine zu ziehen! Denn mit jedem Tag wird weiteres Steuergeld nutzlos verbrannt. Und das, obwohl der Ausstieg jederzeit sinnvoll und bahntechnisch möglich ist. Es fehlt allein am Willen der politisch Verantwortlichen.
Tunnelblick 52 (Webausgabe)
Tunnelblick 52 (Druckdatei)