»Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten.« Ob dieser Ausspruch nun von Kurt Tucholsky oder von der amerikanischen Anarchistin Emma Goldman stammt: Stimmt er denn? Ändern Wahlen wirklich gar nichts? Sicher nicht am politischen System und der Art und Weise, wie politische Entscheidungen in unserem Land zustande kommen. Aber an der grundsätzlichen, langfristigen Ausrichtung unserer Gesellschaft, wie die Geschichte zeigt – zum Guten wie zum Schlechten.
Trotzdem sinkt die Wahlbeteiligung. Sind die Bürger also uninteressiert, gleichgültig, gar verantwortungslos? Oder haben
sie einfach die Nase voll davon, dass Wahlen in erster Linie dazu dienen, Gefolgschaft und Mehrheiten herzustellen, und
Parteien Themen nur als Machtvehikel instrumentalisieren?
Ein Tunnelblick über Stuttgart 21, die Bundestagswahl und die kollektive Verantwortungslosigkeit der Politik.
Tunnelblick 39 (Webausgabe)
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