»Verträge unkündbar, Ausstiegskosten riesig!« Deshalb müsse Stuttgart 21 trotz Kostenexplosion und gravierender technischer Mängel weitergebaut werden. So lautet das Totschlagargument der Bahn. Und die Aufsichtsräte des Konzerns sowie die S-21-Projektpartner haben bislang mitgespielt. Statt nachzufragen, haben sie den Aussagen des Bahnvorstands unkritisch Glauben geschenkt und sich über Jahre mit bunten Präsentationsfolien abspeisen lassen.
Tunnelblick Nr. 28 (Webausgabe)
Tunnelblick 28 (Druckversion)
Doch im Dezember 2012 musste die Bahnspitze immense Kostensteigerungen zugeben. Seitdem kommt die Wahrheit nach und nach ans Licht. Und es ist kein Strohfeuer, diesmal brennt es lichterloh! Selbst Projektbefürworter zeigen sich betroffen angesichts der jahrelangen Hinhalte- und Verschleierungstaktik des Konzerns. Dieser pocht aber weiter auf eine »Projektförderpflicht« und warnt vor gigantischen Kosten eines Ausstiegs. Doch das sind leere Drohungen. Die Bahn steht mit dem Rücken zur Wand.
Die Finanzierung ist gescheitert. Daher kann der Einstieg in den
Ausstieg sofort beginnen. Der Aufsichtsrat der Bahn wäre also gut beraten, die Reißleine zu ziehen und die Übernahme der Mehrkosten nicht zu genehmigen